Das Jahr 2021 ist irgendwie einfach so vergangen. Durch den Corona-Wahnsinn ist ja eigentlich nicht wirklich viel passiert. Ich sitze seit fast 2 Jahren im Homeoffice – genauso wie mein Mann. Ich denke es ist schon ein ganz gutes Zeichen, dass wir uns trotz des permanenten „Aufeinanderhängens“ noch nicht an die Gurgel gegangen sind. Nichtsdestotrotz bin ich enttäuscht. Man hätte so viel mehr mit der gewonnenen Zeit anstellen können – schließlich spare ich mir täglich mindestens eine Stunde Weg zur Arbeit, Styling fällt größtenteils weg und der Wäscheberg ist auch viel kleiner. Aber weder habe ich viele Häkel- oder Strickarbeiten fertiggestellt, längst überfällige Blogbeiträge gepostet, noch ist im Garten so viel passiert, wie es hätte sollen. Gut – zu meiner Verteidigung, Thripse hatten meine Jungpflanzen dahingerafft, sodass ich im Mai nochmal neu anfangen musste. Viel zu spät – da verging mir einfach die Lust. Freundschaften habe ich auch vernachlässigt. Ein Jahr kostbare Lebenszeit ist dem Gefühl nach größtenteils ungenutzt verstrichen. Das muss sich nun ändern! Also habe ich mir vorgenommen, endlich mal wieder meinen Körper zu Entgiften. Das ist hoffentlich die Basis für ein schönes, gesundes, glückliches Jahr 2022.
Mein erstes Mal „Detox“ – wie ja nun der etwas hippere Begriff lautet – hat eigentlich dazu geführt, dass sich viele neue Türen in meinem Leben geöffnet haben. Dazu gleich mehr. Aber wie kam ich überhaupt dazu? Bitte beachte – ich bin kein Arzt und jeder Körper ist anders. Ich gebe keine medizinischen Ratschläge, sondern kann hier nur meine persönlichen Erfahrungen, meine Geschichte schildern. Dies muss nicht auf Dich zutreffen – konsultiere einen Experten, wenn Du unsicher bist! Es ist jetzt etwa sechs Jahre her. Ich hatte seit zwei Jahren eine neue Arbeitsstelle mit einer Kantine. Anfänglich fand ich das praktisch – musste ich mich doch zuvor bis auf Ausnahmen selbst um mein Essen kümmern und dieses mit ins Büro nehmen. Das kostete natürlich mehr Zeit und in der Kantine kann man sich ja ein ganzes Menü einverleiben – Suppe, Hauptgericht (natürlich leider fast immer mit Fleischeinlage), Nachspeise. Klar, Salat gibt es auch… aber naja, Du kennst es vielleicht… Am schlimmsten war für mich jedoch der „kleine Hunger“, der sich regelmäßig gegen halb vier einstellte. Man kennt es auch, wenn man Fastfood isst – nach kurzer Zeit verlangt der Körper Nachschub, da das Gegessene zum einen nicht wirklich nahrhaft ist und zum anderen auf Grund der schlechten Inhaltsstoffe den Insulinspiegel explodieren lässt. Der Ablauf war auch nach dem Kantinen-„Genuss“ immer gleich. Mittags den Bauch vollschlagen, dann das Suppenkoma überstehen und schließlich der Gang zu Automaten mit den Süßigkeiten… so machte sich schließlich ein Gewichtsanstieg auf meiner Waage immer bemerkbarer und die Hosen fingen an zu kneifen. Ich startete also zum ersten Mal in meinem Leben eine Diät, hungerte, verdrückte mir Süßes und intensivierte mein Sportprogramm. Dies zeigte auch Erfolg – bis zu einem bestimmten Wert. Nichts half mehr, diese letzten drei Kilo loszuwerden, die mich so störten. Ich durchsuchte das Internet, was der Grund dafür sein könnte. Ich fand eine Erklärung, die mir plausibel erschien – der Körper lagert Giftstoffe in den Fettzellen ein. Damit diese sich nicht gesammelt lösen und zu Schäden führen, bremst der Organismus ab einem gewissen Punkt die Verbrennung der Fettzellen. Das war für mich ein nachvollziehbarer Grund, warum es trotz aller Quälerei nicht weiterging. Die Devise lautete also, die Giftstoffe aus den Fettzellen zu lösen und aus dem Körper zu leiten, um dann die nun ungefährlichen Fettzellen zu schmelzen. Bei meiner weiteren Recherche stieß ich so unweigerlich auf Entgiftung / Entschlacken / Detox. Es ist mir allerdings noch wichtig zu erwähnen – im Internet findet man viel Unsinn zum Thema Gesundheit und Ernährung! Glaube nicht alles, hinterfrage kritisch. Es gibt viel Geldmacherei! Ich bestellte mir ein paar Bücher, las mich ins Thema ein und startete meine erste Entgiftung. Die erste Woche damals streng nur mit Gemüsesuppen, zwei weitere mit weiterem Verzicht auf Fleisch, Gluten, Hefe und Zucker. Nach diesen drei Wochen waren sechs Kilo verschwunden und das ohne zu Hungern! Ich konnte es nicht fassen. Ich fing langsam wieder an, „normal“ zu Essen. Jedoch mied ich die Kantine größtenteils, beziehungsweise aß ich dort meine mitgebrachten Speisen. Ich wartete auf den Jo-Jo-Effekt, als ich wieder Süßigkeiten und Chips verdrückte, zuckerhaltiges trank. Aber er kam nicht. Ganze zwei Jahre hielt ich das Gewicht. Ohne Qual, ohne Verzicht (außer auf das Kantinenessen, was kein Verlust war). Um ehrlich zu sein – ja, die Gerichte für die drei Wochen aus den Detox-Büchern schmeckten größtenteils nicht besonders. Aber ich war motiviert und hatte die Arbeit reingesteckt, also runter damit. Das werde ich aber nun definitiv anpassen und habe schmackhafte Rezepte rausgesucht, die auch mein Mann ohne Detox-Absichten mitessen mag.
Wie erwähnt, führte das Detoxen jedoch nicht nur in Hinblick auf die Gewichtsreduktion zu Änderungen in meinem Leben. Seitdem blondiere ich nicht mehr und benutze nur noch Shampoo für meine Haare. Spülung, Kur, Maske,… habe ich alles entsorgt oder verschenkt. Meine Haare waren nie länger und nie gesünder. Auch sonst habe ich bei den Kosmetikprodukten ausgedünnt. Ich verwende fast ausschließlich zertifizierte Naturkosmetik und mehr als eine Gesichtscreme, einen Waschlappen, einen Cleanser, Gesichtswasser und ab und zu Körperlotion braucht es eigentlich nicht. Gelegentlich gehe ich zur Kosmetikerin. Alles andere fühlt sich nur noch wie „Ballast“ für mich an. Je weniger ich benutze, desto weniger braucht meine Haut, so mein Gefühl. Natürlich sehen das die Hersteller anders. Aber mittlerweile kann ich dem Drang ganz gut widerstehen, den geschickte Marketingexperten in mir auslösen, immer mehr zu konsumieren. Darüber hinaus habe ich vor einigen Jahren auch angefangen, eigenes Gemüse anzubauen. So entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Gärtnern.
Wichtig ist, dass man entgiftet, wenn man nicht gerade in einer zu stressigen Phase in seinem Leben steckt, beziehungsweise die Möglichkeit hat, sich Zeit zu nehmen. Zwei Jahre nach meiner ersten Entgiftung nahm ich wieder ein paar Kilo zu und ich wollte wieder mein drei Wochen Programm durchziehen. Das ging aber absolut in die Hose, da es mein damaliger Job einfach nicht zuließ. Am Ende musste ich nach ein paar Tagen abbrechen. Ich akzeptierte meinen Körper – Außenstehende sahen ohnehin keinen Unterschied. Aber darum geht es nicht. Ich selbst muss mich wohlfühlen – sonst niemand. Das gilt natürlich alles immer in gesunden Maßstäben, nicht für Menschen mit Essstörungen! Also der erste Tipp von mir: Nimm Dir Zeit! Und: Vorbereitung ist alles.
Ich stelle nun seit 2 Tagen meinen Plan zusammen, schreibe mir aus unterschiedlichen Quellen zusammen, was ich umsetzen möchte. Das Grundgerüst ist meine ursprüngliche Entgiftung, mein erstes Mal Detox. Jedoch passe ich einige Dinge an, lasse manches weg – denn: Jeder entscheidet selbst, was sich richtig anfühlt und was man machen möchte. Ich zum Bespiel, lasse das Abführen und die Einläufe weg. Sicherlich mag das seine Berechtigung haben, man kann dies alles nachlesen. Ich möchte aber entspannt und gut gelaunt in die Entgiftung starten. Abführen löst bei mir jedoch genau das Gegenteil aus. Erst würge ich mir ein ekliges Getränk herunter, um im Anschluss kostbare Lebenszeit auf der Toilette zu verbringen. Das möchte ich mir nicht mehr antun. Ich habe die Überzeugung, wenn ich über den Zeitraum von drei Wochen meinem Körper achtsam Nahrung zuführe und meine Organe entsprechend bei der Entgiftung unterstütze, kommt der ganze Mist schon von allein heraus. Da braucht es keine „Hauruck“-Methode. Einläufe habe ich noch nie probiert, auch beim allerersten Mal nicht. Aber das ist mein Weg – jeder muss seinen eigenen finden, auf die Bedürfnisse seines Körpers hören und tun, wonach man sich fühlt. Ist es eine Qual für Dich – suche nach einer Alternative, die Dir leichter fällt.
So, das war jetzt viel Geschwafel – meinen Plan für die nächsten Tage findest Du hier
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